Beiträge für eine Lebendige Streitkultur in Karlsruhe

Initiativen

Beete & Bienen

Schwärmen für eine essbare Stadt

Blütenpflanzen und Bienen stehen seit 150 Millionen Jahren in einer engen Beziehung: Bienen ernähren sich vom Nektar der Pflanzen – Pflanzen benötigen die Bienen als Bestäuber, um sich vermehren können. Pflanzen bilden für uns Menschen die Grundlage unserer Ernährung. Seit einigen Jahren ist der Bestand der Bienen gefährdet. Auf dem Land sind Blumenwiesen, Hecken, Büsche und Bachränder eintönigen Agrarflächen gewichen, die binnen weniger Tage abgeerntet werden und keine Nahrung mehr für Bienen bieten. Bienen leiden unter dem Einsatz von Spritzmitteln aller Art. Grund für eine kleine Gruppe engagierter Menschen in der Oststadt, die Beziehung zwischen Biene und Pflanze in einem Projekt besonders zu fördern: Seit Juni 2016 ist die Projektgruppe BEETE & BIENEN mit Feuereifer dabei, öffentliche Flächen für Bienen und Menschen nutzbar zu machen.

Beete zum Naschen und als Orte der Begegnung

Im Projektteil BEETE wird ein „schmackhaftes Klassenzimmer“ inmitten des städtischen Alltags geschaffen. Kinder und Jugendliche, die in der Stadt aufwachsen, wissen oft nicht, woher ihre Nahrungsmittel stammen, wie diese in ihrer Ursprungsform aussehen oder welche der vielen Früchte, die sie aus dem Supermarkt kennen, heimisch sind.

An Orten, die von der Stadt Karlsruhe freigegeben wurden, erstellt die Gruppe Beete aus gespendeten Materialien, bepflanzt sie mit Kräutern, Beerensträuchern und kleinen Obstgehölzen aus biologischem Anbau – damit dem unbeschwerten Naschen für Mensch und Tier nichts im Wege steht. Eine entsprechende Beschilderung informiert über die Pflanzen. Vielleicht kann man in Zukunft auch selten gewordene Sorten in der Karlsruher Oststadt wiederentdecken.

Beim Naschen der Früchte und Pflegen der Pflanzen sollen sich Menschen in der Oststadt begegnen. Bei den Naschbeeten werden Gießkannen zur Verfügung stehen, damit alle Erfahrungen mit nachhaltigem Gärtnern in der Stadt machen können.

Faszination Bienen

Im Projektteil BIENEN werden Bienen so naturnah wie möglich in ausgehöhlten Baumstämmen, sogenannten Klotzbeuten, in der Stadt angesiedelt. Dabei geht es nicht um die Honigausbeute, sondern darum, den Bienen ein möglichst artgerechtes Leben zu ermöglichen. Eine Klotzbeute wird am Marstallgarten aufgestellt, eine weitere in Grötzingen.

Kinder und Erwachsene, die wissen möchten, wie ein Bienenvolk natürlich lebt, können beim (Sonntags-) Spaziergang zum Marstallgarten schauen, wann Bienen fliegen, wann und wie sie in die Klotzbeute einziehen und vielleicht sogar den Auszug beobachten. Im Mai, voraussichtlich am 20.05.2017, soll ein Schwarm in die Klotzbeute am Marstallgarten einziehen.

Einem Bienenschwarm dabei zuzuschauen, wie er in sein zukünftiges Heim einzieht, ist ein zutiefst berührendes Erlebnis. Es gibt nur Weniges, was einen schneller aus dem Alltagsstress in eine völlig andere Welt eintauchen lässt. Das bewusste Wahrnehmen eines Bienenvolkes in einem Baumstamm stiftet Bewunderung und Achtsamkeit gegenüber der Natur, dem Leben.

Die Idee zum Projekt BEETE & BIENEN entstand innerhalb eines Wettbewerbs, der vom Quartier Zukunft in der Oststadt ausgerufen wurde. „Quartier Zukunft – Labor Stadt“ heißt das Forschungs- und Entwicklungsprojekt des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung ITAS am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Menschen und deren Zusammenleben in städtischen Räumen untersucht und beforscht. Das Projekt wird von Quartier Zukunft und der Karlsruher Bürgerstiftung auch finanziell unterstützt.

Veranstaltungen und Treffen

  1. März, 18 Uhr: Gruppentreffen BEETE & BIENEN, Rintheimer Str. 46
  2. März, 14 Uhr: Kräutervortrag und Frühlingspicknick im Marstallgarten, Schlachthausstraße

Quartier Zukunft

Das kooperative Stadtforschungs- und -entwicklungprojekt Quartier Zukunft – Labor Stadt zielt darauf ab, ein bestehendes Stadtquartier von Karlsruhe in einem offenen und langfristig angelegten Prozess in ein nachhaltiges zu transformieren. Zentral dafür ist das gemeinsame Wirken der gesamten Stadtgesellschaft, vor allem der Bürgerinnen und Bürger.

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