Veranstaltung im Rahmen des vom BMBF geförderten Projektes CuLTURE China – The KIT Competence Network for Innovation in Cultural Learning and Training in a University and Research Environment.

Aus China wurde Ende 2018 die Geburt zweier genmanipulierter Babies gemeldet. In Europa folgten umgehend Verdammungs- und Beschuldigungsrituale: mal wurde Chinas Kultur oder Politik verantwortlich gemacht, mal die ethische Zulässigkeit der Genmanipulations-Technologie CRISPR/Cas9 in Frage gestellt. In China wird der Fall juristisch aufgearbeitet. In den USA untersucht man die Verwicklung eigener Spitzeninstitute. Was steht hinter dieser globalen Affäre? Welche Einblicke erlaubt der Fall des Forschungsleiters HE Jiankui in die Mechanismen und internationalen Verstrickungen lebenswissenschaftlicher Projekte in wirtschaftliche, technologische, persönliche und medizinische Interessen? Der Vortrag beleuchtet die organisationalen Hintergründe biotechnologischer Spitzenforschung und zieht eine kritische Bilanz aus vier Jahrzehnten „Bioethik“ in der invasiven Reproduktionsmedizin.

Dr. Ole Döring ist Privatdozent für Kulturphilosophie am KIT und Vorstand des Instituts für Globale Gesundheit Berlin. Seit 1996 forscht er zu ethischen Fragen und Grundlagen der Zusammenarbeit mit China. Dabei entwickelt er eine Methodologie der Echtzeit-Hermeneutik, die theoretische Grundlagen aus der antiken chinesischen Philosophie mit kantischer Ethik und neuer Sozial- und Sprachphilosophie zu einer kulturell explorativen Matrix verbindet und kulturelle Horizonte für die Zukunft öffnet. Soeben ist sein politisch-philosophisches Buch, „Das Luther-Gen“ (ibidem Verlag) erschienen.

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen: http://www.zak.kit.edu/internationales_forum.php


Lade Karte ...

Datum/Zeit
Date(s) - 27.05.2019
18:30 - 20:00

Veranstaltungsort
NTI-Hörsaal, KIT Campus Süd, Geb. 30.10, EG

Kategorien