Die Begradigung des Oberrheins zwischen Basel und Worms von 1817 bis 1876 gilt als einer der größten Landschaftseingriffe in der jüngeren europäischen Geschichte. Er wurde in jüngerer Zeit von der historischen Umweltforschung intensiv untersucht und international diskutiert. Um den Protagonisten der Begradigung, den Ingenieur Johann Gottfried Tulla (1770 – 1828) ranken sich bis heute zahlreiche Legenden. Der Vortrag schlägt ausgehend vom frühen 19. Jahrhundert einen Bogen zu weiteren Großprojekten zum Umbau des Oberrheins im 20. Jahrhundert. Er verfolgt insbesondere die Perspektive der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von badischen und französischen Akteuren und wirft ein neues Licht auf einige zentrale
Vorgänge. Dabei werden zählebige Mythen, unter anderem zur Person Tullas, und die langfristigen Umweltfolgen der Eingriffe sowie einige Aspekte heutiger Projekte in den Blick genommen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Institut für Geschichte am KIT.

Grußwort und Moderation: Prof. Dr. Marcus Popplow

Referent: Prof. Dr. Christoph Bernhardt ist Abteilungsleiter am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner bei Berlin und Apl.-Professor für neuere und neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er habilitierte sich an der TU Darmstadt mit einer Arbeit zur transnationalen Umweltgeschichte des Oberrheins von 1800 bis 2000 (veröffentlicht unter dem Titel „Im Spiegel des Wassers“ im Böhlau-Verlag Köln/Weimar/Wien 2016).

Seine Forschungsschwerpunkte sind die europäische Stadt- und Umweltgeschichte vom 18. Jahrhundert bis heute.

Eine Veranstaltung der AWWK in Kooperation mit dem Institut für Geschichte und dem ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale (KIT).

Der Eintritt ist frei. Keine Anmeldung erforderlich.


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Datum/Zeit
Date(s) - 13.11.2019
0:00 - 19:30

Veranstaltungsort
NTI-Hörsaal, KIT Campus Süd, Geb. 30.10, EG

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