Chia, Moringa, Goji gelten als Wunderwaffen im Kampf gegen die
 Folgen von Fehlernährung. Sogenanntes „Superfood“ soll durch
 seinen hohen Gehalt an Antioxidantien, Vitaminen und Proteinen
 helfen, Zivilisationskrankheiten wie Gefäßerkrankungen, Diabetes,
 Adipositas oder entzündliche Krankheiten zu vertreiben oder
 erst gar nicht aufkommen zu lassen. Die Verbindung aus Exotik
 und sagenhafter Wirkung auf die Gesundheit lässt Preise und Verheißungen
 in irrationale Höhen sprießen. Gleichzeitig stammen
 diese Pflanzen aus einem anderen kulturellen Kontext und werden
 oft nur lokal begrenzt angebaut oder gesammelt. Zudem ist oft
 nicht klar, welche Pflanze eigentlich gemeint ist, weil Trivialnamen
 meist nach der Nutzung gehen, wissenschaftliche Bezeichnungen
 aber nach der genetischen Herkunft. Beispielsweise verbergen
 sich hinter dem Begriff Chia sechs unterschiedliche Pflanzen, die
 in Südmexiko angebaut werden, und nur teilweise miteinander
 verwandt sind. Bei uns wird Chia aber mit „Salvia hispanica“
 übersetzt. So viel Salvia hispanica, wie in Deutschland im letzten
 Jahr importiert wurde, gibt es aber gar nicht. Dieses Konfliktfeld,
 teilweise gepaart mit einer gewissen Kaltschnäuzigkeit der Importeure
 und manchmal sogar einer gewissen kriminellen Energie,
 führt dazu, dass oft unklar ist, ob in der Packung das drin ist, was
 drauf steht. Seit etwa zehn Jahren sind wir mithilfe von sorgfältig
 validierten Belegpflanzen im Botanischen Garten und molekularen
 Markern auf der Spur von Superfood, um hier zu mehr Verbrauchersicherheit
 beitragen zu können.
Die Anmeldung erfolgt direkt über den Verein „Freunde
 und Förderer des Botanischen Gartens am KIT e. V.“:
 www.kit-garten-freunde.de/veranstaltungen
Das Entgelt bitte vor Ort bar entrichten (5 € / erm. 3 €).
 Datum/Zeit
 Date(s) - 16.02.2020
11:15 - 12:30
 Veranstaltungsort
 KIT Botanischer Garten
Kategorien
