Wie die Nazis versuchen frauenpolitisch zu punkten und die aktuellen Kampagnen gegen Gewalt gegen Frauen rassistisch zu instrumentalisieren

Das Beispiel Kandel und andere zeigen: AFD und Neonazis aller Couleur versuchen mit „Frauenbündnissen gegen Gewalt“ oder „Frauenmarsch“, wie in Berlin, insbesondere die Kampagne ge¬gen Gewalt gegen Frauen nationa-listisch und rassistisch aufzu¬laden und zu instrumentalisieren. Dabei werden Parolen der Frauenbewegung, wie zB. „erobern wir uns die Straße zurück“ usw. von rechten „Frauenbündnissen“ aufgegriffen und mit ras¬sistischen, nationalistischen und reaktionären Frauenbildern versetzt.
Grund genug, sich mit dieser neuen Entwicklung auseinander-zusetzen und mögliche Gegenstrategien zu beraten, zumal die Nazis offensichtlich Kandel zu einem neuen rassistischen „Wall¬fahrtsort“ machen wollen. Sie haben be-reits bis Ende des Jahres Versammlungen in Kandel angemeldet, nach dem es ihn die ers¬ten zweimal gelungen ist mit überregionaler Mobilisierung weit über 1000 Menschen für ihre Ziele zu mobilisieren.
Frauen in der Interventionischen Linken Karlsruhe (iL) – www. ilkarlsruhe.blogsport.de
Kontakt: il-karlsruhe(at)riseup.net

Gemeinsam kämpfen! Feministisch!
Anti¬rassistisch! Solidarisch!
Überall in Deutschland, ob auf dem Dorf, in der Kleinstadt oder in den Metropolen, ge¬schehen täglich sexistische Übergriffe oder Belästigungen gegenüber Frauen*. Sexismus ist Alltag und das nicht erst seit der Silvester¬nacht auf der Kölner Domplatte.
Unsere Solidarität gilt deshalb all jenen Frauen*, die sexualisierter Gewalt und Über¬griffen ausgesetzt waren und sind. Wie es Feminist*innen auf der ganzen Welt schon seit vielen Jahren tun, muss sexualisierte Gewalt und Sexismus überall bekämpft werden – egal, von wem sie ausgeht.
Antifeminismus und Rassismus schließen eine unheilvolle Allianz
Es ist bizarr aber wenig verwunderlich, dass Pegida, AfD, Antifeminist*innen und allerlei Per-sonen, die sich noch nie für Frauen*rechte interessiert haben, nun plötzlich als Beschüt¬zer*innen von „deutschen, weißen Frauen“ auftreten. Die Körper der angegriffenen Frauen* werden instrumentalisiert, um eine rassistische Stimmungsmache gegen Ge¬flüchtete und insbesondere muslimische Mig¬ranten zu betreiben.
Ob in der Erklärung selbsternannter männli¬cher „Bürgerwehren“, in denen Neonazis und Hooligans gemeinsam mit „besorgten Bürgern“ auf die Straße gehen, oder auf den Covern von großen Tageszeitungen: Hier geht es niemals darum, Frauen*rechte zu verteidigen oder die Anliegen von Feminist*innen zu un¬terstützen, sondern immer um die rassistische Abgren¬zung gegenüber den „Anderen“. Einen ideologischen Kitt stellt dabei der antimuslimi¬sche Rassismus dar, der einerseits sexuali¬sierte Gewalt externalisiert und zugleich rech¬ten Brand¬stiftern in die Arme spielt.
Der Fokus dieser Feindmarkierung liegt auf dem „jungen, männlichen, muslimischen Ein¬wan-derer“, zielt jedoch auf alle Migrant*innen ab. Auf der Agenda stehen doch weitere Asyl-rechtsverschärfungen, die Erfindung sicherer Herkunftsstaaten und weitere Gesetzesver-schärfungen. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit sexu¬alisierter Gewalt und den Rechten von Frauen*, insbesondere derer, die Rassismuserfahrungen machen, sind dabei egal. Stattdessen werden von allen Seiten Ratschläge erteilt, wie sich Frauen angeblich zu verhalten oder gar anders kleiden sollten! Auf sowas haben wir schon lange keinen Bock mehr!!!
Unsere Solidarität ist grenzenlos. Wir las¬sen uns nicht instrumentalisieren für ras¬sisti-sche Stimmungsmache. Das Problem heißt Sexismus!
Die sexistischen Verhältnisse gilt es immer und überall anzugreifen. Um es nochmal deut¬lich zu sagen: Wir werden die sexuellen Übergriffe oder Angriffe auf Frauen in Köln, Hamburg und wo sie auch sonst stattfinden, nicht entschuldigen. Sie machen uns wütend, traurig und fassungslos! Diejenigen, die sie ausüben, sind und bleiben Frauenfeinde – aber eben nicht weil sie die fal¬sche Nationalität oder den falschen Aufent¬haltstitel haben, sondern weil sie Sexisten sind, die die Rechte von Frauen* nicht akzep¬tieren!
Wir wollen gemeinsam mit allen, egal welcher Nationalität, Aufenthaltstitel, Lebens- und Ar-beitsbedingungen, Liebens- und Lebenswei¬sen, für Frauen*-Rechte streiten. Unsere Kämpfe sind solidarisch und aufeinander be¬zogen. Gemeinsam gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt. Heute, morgen + über¬all.
(Auszug aus der Il Erklärung nach Köln 3/2016)


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Datum/Zeit
Date(s) - 11.04.2018
19:30 - 22:00

Veranstaltungsort
Roter Stern im Gewerbehof / 2.OG

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