Mi 10.04.2019 | Alte Hackerei, Karlsruhe | 19:30 (Einlass)

Konzert der baskischen Band „Berri Txarrak“
mit Einführungsvortrag von Reporter Ralf Streck über die aktuelle repressive Politik Spaniens im Baskenland und in Katalonien

Solange die Welt sich dreht, ist Stillstand keine Option. Die baskischen
Punkrocker haben in ihrer 25-jährigen Bandgeschichte nie den Weg mit dem meisten Rückenwind gewählt, sondern sich schon immer gegen den Strom und die harten Lebensbedingungen in ihrem Land gestellt. Schon die Tatsache, dass Berri Txarrak in ihrer
Muttersprache auf baskisch singen, ist ein klares Statement und zwar ein lautes. Der rebellische, eigene Sound mit einer klaren, harten Kante umhüllt die poetischen Songtexte, gefüllt mit Appellen für Freiheit und Gerechtigkeit.

Vor dem Abschiedskonzert der Gruppe wird der im Baskenland lebende Journalist Ralf Streck die skandalösen Vorgänge an zwei Beispielen aufzeigen.
Auf der einen Seite ist da der Fall von acht Jugendlichen aus der baskischen Kleinstadt Altsasua. Sie sitzen zum Teil seit zweieinhalb Jahren wegen einer Kneipenrauferei mit zwei Mitgliedern der paramilitärischen Guardia Civil im Knast. Zwar ist es der Staatsanwaltschaft in einem skandalösen Prozess bisher nicht gelungen, die Vorgänge sogar als „Terrorismus“ zu brandmarken, doch die verhängten Haftstrafen von bis zu 13 Jahren wegen angeblicher „Hassdelikte“ sind denen in Terrorismusverfahren ähnlich. Es soll ein Exempel statuiert werden.

Das gilt auch für den Prozess der seit zwei Monaten gegen 12 ehemalige katalanische Regierungsmitglieder und Aktivisten in der spanischen Hauptstadt vor Gericht stehen. Wegen der Durchführung einer demokratischen Abstimmung über die Unabhängigkeit, werden sie der „Rebellion“ beschuldigt, wie in Spanien bewaffneter Aufstand oder ein Putsch genannt wird. Für die friedliche Durchführung eines Referendums sitzen auch gewählte Parlamentarier seit eineinhalb Jahre, denen auch die Amtsausübung verweigert wird. Sie sollen zu Haftstrafen von bis zu 25 Jahren verurteilt werden. Geht es nach der Nebenklage, von ultrarechten VOX-Partei vorgetragen, sollen es bis zu 74 Jahre werden. Dass Parteien, die Nazis und Holocaust-Leuger als Kandidaten aufstellt, eine Bühne in dem Verfahren geboten wird, ist ein weiterer Skandal in einem Land, das mit der finsteren Vergangenheit der Franco-Diktatur nie gebrochen hat.


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Datum/Zeit
Date(s) - 10.04.2019
19:30

Veranstaltungsort
Alte Hackerei

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