Im Rahmen seines neuen Buches „Die Flamme der Revolution“ wird Bernd Langer am kommenden Dienstag im Barrio137 einen Vortrag zur und um die Novemberrevolution halten. Die Ladentüren öffnen sich um 18:30 Uhr. Los geht es um 19 Uhr. Im Anschluss kann gerne in den Austausch gegangen werden.

Thematischer Rahmen des Buches:
„Im Jahr 1919 entwickelt sich im Deutschen Reich ein Bürgerkrieg, der nicht als solcher in den Geschichtsbüchern verzeichnet ist. Wie kommt es dazu?
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 radikalisieren sich die sozialen Verhältnisse. Weil die SPD den Kriegskurs des Kaiserreiches
mitträgt, spaltet sich die Partei und es entsteht die Unabhängige Sozialdemokratie. Auftrieb erhält die Antikriegsstimmung durch die Revolution in Russland 1917. Doch erst mit der militärischen Niederlage bricht das Kaiserreich 1918 zusammen, und ein Matrosenaufstand in Kiel wird zum Auslöser der Novemberrevolution.
Der zunächst friedliche Verlauf ist bald von blutigen Konfrontationen
überschattet. Während die radikalen Kräfte die Sozialisierung der Industrie und die Räte-Republik wollen, verteidigen die SPD und andere bürgerliche Parteien die kapitalistischen Besitzverhältnisse mit Hilfe der Freikorps.
Detailreich und lebendig wird in diesem Buch die Geschichte jener Tage erzählt, die eine grundlegende politische Weichstellung bedeuten. Denn die weltweite Spaltung in Kommunistische Parteien mit revolutionärem Anspruch einerseits und eine reformistische Sozialdemokratie andererseits sowie die verhängnisvolle Entwicklung am Vorabend des Faschismus sind ohne diese Ereignisse nicht zu begreifen.“

Zu Bernd Langer:
„Bernd Langer, geboren 1960 in Bad Lauterberg im Harz, ist seit 1978 in der Antifa-Bewegung aktiv. Er war Mitbegründer des antifaschistischen Arbeitskreises Bad Lauterberg, der Norddeutschen Antifa-Koordination, der ersten autonomen Antifa-Gruppe in Göttingen sowie Initiator der kulturpolitischen Initiative Kunst und Kampf (KuK).
Ende der 1980er Jahre war er maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung autonomer Bündnispolitik mit etablierten politischen Organisationen wie Gewerkschaften, den Grünen etc. in Göttingen. Er war an der Gründung der Autonomen Antifa (M) und der AA/BO beteiligt.
1995 war er einer von 17 Angeklagten in einem Verfahren gegen die Autonome Antifa (M) wegen Bildung von einer kriminellen bzw. Werbung für eine terroristische Vereinigung (§129 bzw. § 129a StGB). Das Verfahren war das damals größte, das in der Bundesrepublik gegen die linke Szene geführt wurde. Die Ermittlungen und die Anklage basierten u. a. auf einem Plakat von KuK und wurden erst 1996 nach einem Vergleich mit der Staatsanwaltschaft eingestellt.
Im September 2015 wurde Bernd Langer wegen Billigung einer Straftat und Störung des öffentlichen Friedens zu einer Geldstrafe von 500 Euro verurteilt. In einem Interview hatte er einen 1994 begangenen Anschlag auf die neu-rechte Wochenzeitung Junge Freiheit „eine Superaktion“ bezeichnet. Langer kündigte an, in Berufung zu gehen. Im Dezember 2017 wurde Bernd Langer letztinstanzlich vom Berliner Kammergericht freigesprochen.

Langer publizierte zahlreiche Artikel und Bücher zum Thema Antifaschismus und lebt heute in Berlin.“


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Datum/Zeit
Date(s) - 20.11.2018
19:00 - 22:00

Veranstaltungsort
Stadtteilladen Barrio 137

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