Pussy Riot ist ein russisches Protestkunst-Kollektiv mit Sitz in Moskau. Gegründet im März 2011, hatte es eine variable Mitgliedschaft von etwa 11 Frauen. Die Gruppe inszenierte nicht autorisierte provokative Guerilla-Punk-Rock Aufführungen an ungewöhnlichen öffentlichen Plätzen, die im Internet veröffentlicht wurden. Die lyrischen Themen des Kollektivs umfassten den Feminismus, die LGBT-Rechte und die Opposition gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin, den die Gruppe als Diktator betrachtete. Diese Themen umfassten auch Putins Verbindungen zur Führung der russisch-orthodoxen Kirche.

Sie gewannen globale Berühmtheit, als fünf Mitglieder der Gruppe eine Aufführung in Moskaus Kathedrale von Christus dem Erlöser im Jahr 2012 inszenierten. Die Gruppenaktionen wurden von dem orthodoxen Klerus als sakrilegisch angesehen und schließlich von kirchlichen Sicherheitsbeamten gestoppt. Die Frauen sagten, dass ihr Protest auf die Unterstützung der orthodoxen Kirchenführer für Putin während seines Wahlkampfes gerichtet war. Am März 2012 wurden drei der Gruppenmitglieder Nadezhda Tolokonnikova, Maria Alyokhina und Jekaterina Samutsevich verhaftet und mit Hooliganismus belastet. Am 17. August 2012 wurden die drei Mitglieder von „Hooliganismus motiviert durch religiösen Hass“ verurteilt, und jeder wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Am 10. Oktober wurde nach einem Rechtsbehelf Samutsevich auf Bewährung befreit und ihr Urteil ausgesetzt. Die Sätze der beiden anderen Frauen wurden aufrechterhalten.

Der Prozess und das Urteil zogen vor allem im Westen große Aufmerksamkeit und Kritik auf sich. Der Fall wurde von Menschenrechtsgruppen angenommen, darunter Amnesty International, die die Frauen als Gewissensgefangene und eine Reihe von prominenten Entertainern bezeichneten. Nach 21 Monaten wurden Tolokonnikova und Alyokhina am 23. Dezember 2013 freigelassen, nachdem die Staatsduma (russisches Parlament) eine Amnestie genehmigt hatte. Nach ihrer Freilassung traten Tolokonnikova und Alyokhina und einige andere Mitglieder während der Olympischen Winterspiele in Sotschi als Pussy Riot auf, wo sie mit Peitschen und Pfefferspray von Kosaken angegriffen wurden, die als Wachleute eingesetzt waren.

Im Dezember 2016 starteten Maria Alyokhina und der Musikproduzent Alexander Cheparukhin ein neues Projekt – Pussy Riot Theatre mit Riot Days – ein Spiel, das auf Alyokhinas Buch „Riot Days“ basiert. Das Projekt wird von Alexander Cheparukhin produziert und unter der Regie von Yury Muravitsky, einem der führenden russischen Theaterdirektoren, aufgeführt.
„Riot Days“ wird weltweit aufgeführt. Deutschlandpremiere war im September 2017 in Frankfurt vor ausverkauftem Haus (1000 Besucher).

Aktuelles Buch zur Tournee: Tage des Aufstands ISBN 978-3-945867-09-9

Das Kollektiv tourt von den USA bis Australien in vollen Häusern.

Maria Alekhina – playwright, actor
Kiryl Masheka – actor, singer
Nastya Awott – actor, singer, saxophone
Maxim Awott – musician (keyboards, programming, drums), actor


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Datum/Zeit
Date(s) - 18.01.2018
20:00 - 22:30

Veranstaltungsort
Tollhaus Kulturzentrum

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