Initiativen

Auf den Spuren des Dritten Reiches

Stadtrundgang: Karlsruhe im NS

"Sieg Heil": 25. Juni 1940 auf dem Marktplatz in Karlsruhe (Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 5/283a)

Schon in den 1980er Jahren initiierte der Stadtjugendausschuss e.V. Stadtrundfahrten „Auf den Spuren des Dritten Reiches“. Hierzu erschien in gedruckter Form eine begleitende Broschüre. Zielsetzung war und ist die politische Bildung junger Menschen, die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus, die Geschichtsvermittlung und Erinnerungsarbeit. Seit 2007 kann man die alternativen Stadtrundgänge und ergänzendes Begleitmaterial auch in digitaler Form finden. Auf www.ns-in-ka.de können sich Interessierte über die Zeit des Nationalsozialismus in Karlsruhe informieren und sich ihre Stadtrundgänge anhand des vorliegenden Materials selbst zusammenstellen. Zu allen Stationen findet sich informatives und lesenswertes Bild- und Textmaterial, das zu intensiverer Beschäftigung mit der Vergangenheit einlädt.

Neben Vorschlägen für alternative Stadtrundgänge mit bis zu dreißig Stationen findet man unter anderem eine Chronologie der Ereignisse von 1925 bis 1945, sowohl allgemein als auch mit Bezug zu Karlsruhe. Themenseiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten befassen sich unter anderem mit Alltagsleben, Kommunalpolitik, Verfolgung der jüdischen Bevölkerung, Widerstand und Zwangsarbeit und ergänzen das Material zum Stadtrundgang. Neben historischem Faktenwissen findet man Berichte von Zeitzeugen und vielfältiges Bildmaterial oder Dokumente aus der Zeit des Dritten Reiches.

Geschichte erfahrbar machen und Erinnerung wachhalten

Der Stadtjugendausschuss möchte jungen Menschen Orientierung bieten und Werte vermitteln, wozu auch die politische Bildung zählt. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit Themen gesellschaftlicher Relevanz, sowohl in der Vergangenheit wie in der Gegenwart. Schüler*innen sind eingeladen, sich forschend dem Thema Nationalsozialismus zu nähern. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Karlsruher Schulen, der Schülerakademie und dem Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) wurden unterschiedliche Projekte und Ausstellungen verwirklicht. Durch eine eigenständige Beschäftigung mit der Zeit des Nationalsozialismus kann ein individueller und kreativer Zugang gefunden und der Bezug zur Gegenwart hergestellt werden.

Ausdrücklich erwünscht ist eine Mitarbeit an der Gestaltung der Themenseiten. Diese erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind auch keine wissenschaftlichen Arbeiten. Gerne können Schüler*innen oder andere Interessierte beispielsweise Material in Archiven sichten und aufbereiten.

„Nie wieder“

So war schon die erste Broschüre zu den alternativen Stadtrundgängen, die 1984 erschien, betitelt. Das Motto ist heute so aktuell wie damals.

Nur durch eine Auseinandersetzung mit dem Thema Nationalsozialismus und einer Aufarbeitung der Geschichte kann der Blick für aktuelle politische Entwicklungen geschärft werden. Dies ist in Zeiten neonazistischer Tendenzen in Deutschland und einem deutlichen Rechtsruck in ganz Europa wichtiger denn je!

Voraussichtlich im Mai 2017 werden die Seiten www.ns-in-ka.de neu überarbeitet erscheinen. Ein Besuch der Seiten und ein alternativer Stadtrundgang, egal ob zu Fuß oder digital, sind in jedem Fall empfehlenswert!

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