Druckschrift

Editorial 4/2015

Getroffene Hunde bellen

Im Editorial der letzten Ausgabe hatten wir uns eine aktive LeserInnenschaft gewünscht. Damit meinten wir die, die wir gern am 26.09.2015 im Café Comba beim ersten Brunch der Druckschrift begrüßen möchten. Doch zunächst mussten wir lernen, dass nicht jede Aktivität aus der LeserInnenschaft unseren Nerv trifft.

Unter Druck: Klagedrohung gegen die Redaktion

Denn wir erhielten Post. Von einer Anwaltskanzlei. In deren Schreiben wird Bezug genommen auf den in der letzten Ausgabe der Druckschrift veröffentlichten Artikel zur Privatisierung des Areal-C in der Karlsruher Nordstadt. Der Käufer dieses Areals ist die Karlsruher GEM Ingenieur GmbH Projektmanagement. Die Anwaltskanzlei vertritt die Gesellschaft sowie einen der beiden Geschäftsführer. Im Schreiben der Kanzlei heißt es, dass in dem betreffenden Artikel verschiedene unwahre Tatsachen enthalten seien und sie die Veröffentlichung einer Gegendarstellung verlangen. Diesem Verlangen zu entsprechen, sind wir presserechtlich verpflichtet. Dabei ist es für die Gegendarstellung ohne Bedeutung, ob die beanstandeten Tatsachenbehauptungen wahr oder falsch waren. Unserer Verpflichtung folgend, drucken wir daher die Gegendarstellung auf Seite 6 dieser Ausgabe ab.

Verbunden war das Verlangen zur Veröffentlichung einer Gegendarstellung mit der Aufforderung, eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Bei Zuwiderhandlung drohe eine Konventionalstrafe in Höhe von 5.000 Euro. Darüber hinaus verlangt die Kanzlei für den Geschäftsführer der G.E.M. ein Schmerzensgeld in Höhe von ebenfalls 5.000 Euro sowie die Übernahme von über 1.500 Euro Kosten, die der G.E.M. und dem vertretenen Geschäftsführer durch die Inanspruchnahme der Dienste der Kanzlei entstanden seien. Wir haben der Kanzlei gegenüber erklärt, dass wir eine weitere Verbreitung der betreffenden Passagen unterlassen, die Forderung nach einem Schmerzensgeld sowie nach den entstandenen Anwaltskosten haben wir als unbegründet zurückgewiesen.

Getroffene Hunde bellen, heißt es. Ob sie beißen, ist fraglich. Eines zu erwähnen ist uns in diesem Zusammenhang wichtig: Der Artikel wurde von keinem Mitglied der Redaktion verfasst, aber es steht für uns außer Frage, dass wir unsere Quellen schützen und unterstützen!

Herzlich willkommen: Vernetzung im Café Comba

So unausweichlich für uns die Beschäftigung mit der Klagedrohung ist, so wenig versuchen wir uns davon die freudige Erwartung auf den Brunch im Café Comba eintrüben zu lassen. Denn dorthin laden wir alle UnterstützerInnen der Druckschrift, alle, die an den bisherigen Ausgaben mitgewirkt haben, und all diejenigen ein, die die Zeitung mit Freude lesen, herzlich ein. Zum Kennenlernen, zum Austauschen, zum Vernetzen – und ja: auch, um einfach einen guten Kaffee in angenehmer Atmosphäre zu trinken.

Kommt am Samstag, den 26.09.2015, von 11 – 13 Uhr ins Café Comba im jubez Karlsruhe!
Wir freuen uns auf Euch!

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