Beiträge für eine Lebendige Streitkultur in Karlsruhe

Stimmen der Stadt

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Kurz-Interview mit Jehad

Jehad (Foto: Laura Casado Goti)

Name: Jehad
Alter:
25
Herkunft: Syrien
Seit wann in Karlsruhe: Jan. 2015
Familienstand: ledig
Aktuelle Tätigkeit: Schüler am Technischen Berufskolleg

Warum lebst Du in Karlsruhe?

Ich bin aus Syrien geflohen. Nachdem ich mich politisch engagiert hatte, wurde ich dreimal verhaftet, gefoltert und habe nur knapp überlebt.

Was hast Du in deiner Heimat gemacht?

In Syrien hatte ich viele unterschiedliche Jobs, habe auf dem Bau und als Elektriker gearbeitet und nach dem Abitur IT- Kommunikation studiert. Ich war im dritten Semester, als ich fliehen musste.

Fühlst Du dich willkommen? Hast du guten Kontakt zu Karlsruher*innen?

Ja, ich fühle mich hier willkommen, z.B. sind die Lehrer*innen an meiner Schule sehr aufgeschlossen und hilfsbereit. Ich engagiere mich im Cola Taxi Okay, aber ich würde mir noch mehr Kontakte wünschen.

Was war Dein ungewöhnlichstes Erlebnis in Karlsruhe?

Mir fällt auf, wie wenig fröhlich die Menschen wirken oder wie ruhig es z.B. morgens in der S-Bahn ist – jeder sitzt für sich allein und man spricht kaum miteinander.

Welches deutsche Wort ist das komischste für Dich?

Die zusammengesetzten Wörter sind ungewöhnlich. Und ein Wort mit mehreren unterschiedlichen Bedeutungen kann zu lustigen Verwirrungen führen.

Was würdest Du Migrant*innen empfehlen, die vor kurzem nach Karlsruhe gekommen sind?

Sofort mit dem Erlernen der deutschen Sprache anfangen und versuchen, mit Deutschen in Kontakt zu kommen. Es ist wichtig, offen zu sein und sich in der neuen Gesellschaft einzubringen. Man sollte sich in ihr auflösen wie Zucker im Tee.

Was wissen die Karlsruher*innen über Deine Heimat?

Im Moment denkt man bei Syrien nur an Krieg. Man vergisst die kulturelle Vielfalt, die uralte Zivilisation und die archäologischen Schätze.

Was gefällt Dir in Karlsruhe besonders?

Karlsruhe ist eine schöne Stadt, mir gefällt z.B. der Schlosspark und dass es viel Grün gibt.

Was würdest Du aus deiner Heimat nach Karlsruhe ,,importieren“?

Die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen. Und den Duft von Jasmin – der ist etwas ganz Besonderes und ich vermisse ihn. Damaskus wird auch die „Jasminstadt“ genannt, weil dort so viele Jasminbüsche wachsen.

Was für einen Traum möchtest Du dir in Karlsruhe erfüllen?

Ich möchte gerne wieder studieren, am liebsten „Erneuerbare Energien und Regenerative Techniken“.

Ich schreibe Gedichte und möchte irgendwann gern einen Roman über meine Erlebnisse verfassen.

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