Beiträge für eine Lebendige Streitkultur in Karlsruhe

Initiativen

6 Wochen unterwegs in Karlsruhe

POWER NAP auf der Suche nach Räumen

„Unser Wagen vor dem Hauptbahnhof“ Foto: Bruno Jacoby

Der Stadt Karlsruhe fehlt es an öffentlichen, nicht-institutionellen Orten, an denen Menschen zusammenkommen, ihr Wissen austauschen und diskutieren oder sich Dinge aneignen können.

Wie bereits in Ausgabe 14 der Druckschrift berichtet wurde, schlossen wir (Gruppe POWER NAP) uns mit den Falken, der Interventionistischen Linken (IL) Karlsruhe und dem Liberacion e.V. zu einem Raumkollektiv zusammen, mit dem Ziel, die durch den Auszug der Druckcoop freigewordenen Räumlichkeiten im Gewerbehof anzumieten. Als Hauptmieter sollte der Verein wirkstadt e.V. agieren. Für uns als Gruppe, die sich aus  Studierenden der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe zusammensetzt, war die Mehrzwecknutzung des gemeinsamen Raumes mit anderen Gruppen interessant. Der Raum sollte als Anlaufstelle und erweiterte Plattform für die verschiedenen Öffentlichkeiten dienen.

Ein POWER NAP ist ein langes Wochenende im Monat, gefüllt mit Vorträgen, Workshops, kommunalen Mahlzeiten oder Lesekreisen innerhalb eines themenbezogenen, künstlerischen Settings. Wir hatten große Lust, diese Formate und Inhalte ineinander übergehen zu lassen, zu überkreuzen und somit verschiedene interessierte Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. Dabei sollte auch der Austausch zwischen den ansässigen Gruppen im Gewerbehof gestärkt werden. Ende April waren die ersten Veranstaltungen geplant.

Am 7. März hatten wir ein Treffen mit der wirkstatt e.V., in dem die Termine und genaueren Konditionen vereinbart werden sollten. Hierbei hat sich gezeigt, dass durch die geplanten Veränderungen im Raum und die von der wirkstatt e.V. veranschlagte Untermiete die Nutzung des Raumes nicht mehr, wie von uns geplant, möglich war. In unserer Planung ging es vor allem um die gemeinsame, gleichberechtigte Nutzung des Ortes und nicht die Anmietung eines Projektraums, in dem andere Institutionen alleine entscheidet was veranstaltet werden kann und was nicht. Wir finden es schade, dass wir unser Projekt nicht im Gewerbehof umsetzen können, und dass der Raum durch die Renovierungsarbeiten der wirkstatt e.V. soweit aufgewertet wird, dass er nicht mehr für alle Beteiligten nutzbar ist. Der Gewerbehof ist in unseren Augen ein Ort, an dem verschieden Gruppen miteinander Räumlichkeiten nutzen können, die sonst in der Stadt in dieser Weise nicht verfügbar sind.

Als praktische Reaktion auf die beschriebene Situation haben wir uns nun von diesem Ort gelöst und einen Wagen gebaut, der von nun an unser Raum ist, mit dem wir im Zeitraum vom 14. Mai bis zum 24. Juni an sechs verschiedenen Orten in Karlsruhe sein werden. Dieser Wagen ist ein Arbeitsplatz, ein Treffpunkt, ein Display und ein Aufbewahrungsgegenstand, an dem wir jeden Tag von 10.00 bis 18.00 Uhr Zeit verbringen werden. Ziel ist es, mit dem Ort zu interagieren, ihn durch unsere Anwesenheit zu verändern und seine Gegebenheiten zu nutzen. Wir wollen herausfinden, was die Orte und die Öffentlichkeit mit uns machen, und gleichzeitig wie wir den Ort verändern und beeinflussen können.

Jede Woche werden Interventionen und Events an den Orten stattfinden, manche werden auffällig und manche weniger wahrnehmbar sein. Spontane Besuche sind ausdrücklich willkommen und wir freuen uns auf den Austausch, Interesse an unserer Arbeit oder einfach eure stille Anwesenheit. Um herauszufinden, wo wir gerade sind und was als nächstes passiert,  besucht unsere Website: www.ka-1028.de.

(Wir sind jetzt schon zwei Wochen unterwegs und haben zuerst ein Kino in einer alten Garage eröffnet und dann eine Woche auf einem verlassenen Gleis zwischen dem Albtalbahnhof und dem Hauptbahnhof verbracht)

ka 1028 (Moritz Appich, Diane Hillebrand, Mona Mayer, Bruno Jacoby)

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