Los ging’s im Spätsommer des Jahres 2014, als die Behörden angesichts steigender Flüchtlingszahlen Ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnten und die Zustände in den Karlsruher Notunterkünften und den Außenstellen der Landesaufnahmestelle teilweise katastrophal waren (und teilweise heute auch noch sind). Selbst die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Kleidung und Hygieneartikeln war und ist nicht immer gewährleistet. Dem zu begegnen, schlossen sich engagierte HelferInnen verschiedener Organisationen und private Personen zur Flüchtlingshilfe Karlsruhe zusammen. Nach Aufrufen an die Karlsruher Bevölkerung konnte die Sammlung von Sachspenden im März 2015 eingestellt werden (siehe Druckschrift Nr. 02). Die Flüchtlingshilfe Karlsruhe beschreibt sich selbst als loses Bündnis, das in einer Notsituation eingesprungen, die es zu beenden gilt. Denn es kann nicht sein, dass die Grundversorgung von Flüchtlingen dauerhaft von Spenden und ehrenamtlichem Engagement abhängt. Hier muss der Staat seinen Verpflichtungen nachkommen. Deswegen sieht die Flüchtlingshilfe Karlsruhe ihre künftige Aufgabe denn auch „in der Weiterführung, Koordination und Weiterentwicklung der Karlsruher Flüchtlingsarbeit: Beratung, Betreuung, Freizeitangebote und vieles mehr, was Flüchtlinge unterstützt und ihnen eine Teilhabe an unserer Gesellschaft ermöglicht.“
Engagement ist gefragt
Tatsächlich ist die Flüchtlingshilfe derzeit die Vernetzungsstelle für zahlreiche ehrenamtliche Angebote in den Unterkünften Karlsruhes. Es gibt inzwischen Bildungsangebote wie Deutschunterricht oder Beratungsangebote und Dolmetscherdienste, spezielle Angebote für Kinder sowie Kinderbetreuung, Sportangebote und vieles mehr. Die Flüchtlingshilfe sucht aber weiterhin viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, um unbürokratisch Hilfe zu leisten und eine Willkommenskultur zu schaffen. (jk)