Beiträge für eine Lebendige Streitkultur in Karlsruhe

Initiativen

Heiße Rhythmen in Pink & Silber

"Rhythms of Resistance“ jetzt auch in Karlsruhe

So ruhig sieht man sie selten: Rhythmusinstrumente mit Botschaft. (Foto: Linksnavigator)

Ob Blockupy in Frankfurt, der G7-Gipfel in Garmisch-Partenkirchen oder die UN-Klimakonferenz in Paris: Die in Pink und Silber gekleideten Trommler*innen des transnationalen Netzwerks „Rhythms of Resistance“ sind immer mit dabei. Über 60 Gruppen aus mehr als 20 Ländern nutzen die Samba-Percussion und das Konzept der Tactical Frivolity – also die bewusste Nutzung komischer, spielerischer oder allgemein außergewöhnlicher Aktionen in öffentlichen Protesten – für ihre politischen Aktionen.

Die erste Band wurde im Jahr 2000 in London gegründet, nachdem die britische Polizei gewaltsam gegen die „Reclaim the Streets“-Bewegung vorgegangen war. Ihr war es zuvor mit einer bunten Aktion des zivilen Massenungehorsams in Form einer riesigen Straßenparty gelungen, Londons Finanzdistrikt komplett lahmzulegen. Der Polizeigewalt begegneten sie mit Schrillheit.

Auch der bunteste Aufstand will geprobt sein

Das Netzwerk versteht sich als antihierarchischer, antikapitalistischer, antisexistischer und antirassistischer Zusammenschluss verschiedener Gruppen weltweit, die gemeinsam für mehr soziale und ökologische Gerechtigkeit und eine nachhaltigere Welt von Morgen kämpfen.

„Alle Bands weltweit teilen also ähnliche Einstellungen, alle Bands spielen auch dieselben arrangierten Musikstücke, die sogenannten Tunes“, erläutert Oliver von der neu gegründeten Rhythms-of-Resistance-Band in Karlsruhe. Die einstudierten Tunes und Handzeichen zum Dirigieren der Instrumentengruppen sind die Voraussetzung dafür, um auf Aktionen und Demonstrationen direkt spielfähig zu sein. „Meist treffen sich Menschen aus unterschiedlichen Städten von unterschiedlichen Bands auf den Aktionen – Menschen, die noch nie so vorher gemeinsam miteinander gespielt haben. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Stücke und Handzeichen allen vertraut sind“, macht Oliver deutlich.

Rhythms of Resistance sei aber kein spießiger Musikverein – darauf legt die Gruppe großen Wert. „Wir treffen uns zwar jede Woche und proben. Der Spaß an der Sache, das spielerische, musikalische Ausprobieren und das Zusammensein mit netten Menschen, die ähnliche Weltansichten teilen und mit denen man gemeinsam auch mal den Alltag vergessen kann, stehen für uns im Vordergrund“, versichert Oliver. Wer selbst die Kraft der brasilianischen Rhythmen ausprobieren möchte, hat nun seit September regelmäßig dazu die Gelegenheit. Die Gruppe trifft sich immer dienstags von 20:15 Uhr – 22 Uhr im Kulturhaus Mikado, großer Saal. Interessierte sind herzlich eingeladen. Vorkenntnisse sind keine erforderlich. Eigene Instrumente können mitgebracht werden – werden jedoch bei Bedarf gestellt. Das einzige was niemand vergessen sollte sind Ohrenstöpsel! Denn es wird nicht nur heiß, bunt und rhythmisch, sondern auch laut.

Mehr Informationen zu Rhythms of Resistance Karlsruhe gibt es im Internet.

Rhythms of Resistance Karlsruhe

Rhythms of Resistance, kurz: RoR, ist ein transnationales Netzwerk von Trommelgruppen und Sambabands, die vorwiegend auf Aktionen und Demonstrationen spielen, welche sich für eine gerechtere, humanere und nachhaltigere Welt einsetzen. Seit der Gründung von RoR London im Jahr 2000 haben sich weltweit eine Vielzahl von Bands gebildet, u.a. September 2016 in Karlsruhe.

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ror-karlsruhe@lists.mtmedia.orgZur Webseite

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