Beiträge für eine Lebendige Streitkultur in Karlsruhe

Stadtleben

Vielfalt in der Wohnraumförderung

Stadtverwaltung „offen für Konzeptprojekte“

„Mehrgenerationenwohnen“, „Gemeinschaftliches und Rückzugsraum“, „Räume wo man sich zufällig begegnet… Werkstätten, Musikräume, Sporträume“, „Gegenseitige Unterstützung und Aktivitäten“, „Grünflächen“, „Mit gemeinsamen Werten, sozial und politisch gesund leben“ – ein kleiner Auszug aus dem Ideenaustausch, wie man sich ein Wohnprojekt vorstellt, vom vierten Treffen der „Initiative für selbstverwaltete gemeinschaftliche Wohnprojekte in Karlsruhe“, am 24. Januar 2018. Tags zuvor wurde der GRÜNEN Antrag „Mehr Vielfalt in der Wohnraumförderung…“ im Gemeinderat diskutiert.

Konzeptvergabe von Grundstücken

„Das bisherige Vergabeverfahren hat erfahrene, finanzstarke und schnell agierende Investor*innen bevorteilt.“, so Stadträtin Verena Anlauf (GRÜNE). Kleinere Baugemeinschaften kämen kaum zum Zuge. Für mehr Vielfalt in der Wohnraumförderung, bei der Ausweisung neuer Wohngebiete im Flächennutzungsplan Wohnungsbau 2030, sei eine Konzeptvergabe eine Chance, besonders gemeinschaftliches, familiengerechtes, seniorengerechtes, generationsübergreifendes oder integratives Wohnen zu fördern.

Die Stadt und OB Mentrup räumten in der Gemeinderatssitzung, in der Vergangenheit gemachte Fehler, bei der Vergabe von Grundstücken (Beispiel Nordstadt) ein. Die Verwaltung zeigte sich Konzeptprojekten „durchaus offen“ gegenüber. Man habe bereits in der Vergangenheit viel für Vielfalt getan, so habe sich, in Kooperation mit der Volkswohnung, das Quartier „Am Albgrün“, mit breiter, öffentlich wirksamer Bürgerbeteiligung entwickelt. Daran Beteiligte, von der Albgrün Genossenschaft erinnern sich: „ Wir mussten jedes Fitzelchen erkämpfen und um jedes Detail streiten. Für die Stadt war das alles lästig. Es gab keine wirkliche Beteiligung. Man legte uns nur Steine in den Weg. Eine Katastrophe.“

Die Stadt zeigt sich indes zufrieden mit der aktuellen Vergabepraxis, die den Erfordernissen an den heutigen Wohnungsmarkt und den entsprechenden vergaberechtlichen Bestimmungen Rechnung trage. SPD und CDU sehen keinen Handlungsbedarf. Die Linke unterstützt den GRÜNEN Antrag und engagiert sich im „Bündnis für bezahlbares Wohnen“. Klar ist, die Stadt unterliegt dem Baden-Württembergischen Vergaberecht. Klar ist aber auch, sie hat einen Handlungsspielraum. Das machen andere Städte wie Tübingen und Mannheim vor.

Gesund Schrumpfen und Finden

Nachdem bei den ersten Treffen der Initiative noch über 70 Personen anwesend waren, beteiligten sich im Januar noch gut 30 Leute an den Überlegungen um Ausgestaltung, Finanzierungsmöglichkeiten, Größe und Standort. Viele Ideen, viel Motivation – jetzt heißt es die Sache zu konkretisieren. Für Realisierung und Finanzierung steht man in Kontakt zum Mietshäusersyndikat und erfolgreichen Projekten wie der Mika. Die Empfehlung von deren Seite lautet, möglichst schnell einen Ort ausmachen und beanspruchen.

Beim Areal in der Nordstadt, südlich des Areal C ist die Vergabe noch offen. Hier gilt es die Stadt und OB Mentrup beim Wort zu nehmen und sich den Platz für das Projekt zu sichern.

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