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Stadtleben

Unsere Wohnungen sind in Gefahr

Die BewohnerInnen der Werderstraße 28 sind von Kündigungen bedroht

Planwirtschaft in der Werderstr. 28 (Foto: Florian Kaufmann)

Die MieterInnen des Eckhauses Werderstraße 28, in der Südstadt haben in den letzten Monaten Kündigungen bzw. Abmahnungen für ihre Wohnungen erhalten. In dem Haus wohnen Studierende, RentnerInnen, Familien und Alleinerziehende mit kleinen Kindern. Einige wohnen bereits seit 40 Jahren dort. Mittlerweile sind fünf Mietparteien mit Kündigungen und Räumungsklagen konfrontiert.

Die Begründungen für die Kündigungen sind an den Haaren herbeigezogen. Mit einem neu eingesetzten Hausverwalter versuchen die Eigentümer langjährige MieterInnen aus dem Haus zu drängen. Gleichzeitig ist das Haus in einem desolaten Zustand. Viele der Wohnungen weisen erhebliche Mängel auf, die vom Vermieter bis heute nicht behoben wurden. Die Heizungen funktionieren nicht, Sondermüll des Vermieters wurde im Hof halbherzig eingemauert, Wasserschäden werden nicht behoben und BewohnerInnen wurden von Ratten angefallen.

Von einigen Mietparteien wurden große Eigenleistungen in den Räumlichkeiten getätigt, um dringend notwendigen Sanierungen durchzuführen. So investierte der Kinder- und Jugendverband SJD – Die Falken mehr als 60.000 Euro in die Renovierung seiner Räume. Im Gegenzug wurde eine Mindestmietdauer von zehn Jahren vereinbart. Darüber setzen sich die Vermieter hinweg und reichten mittlerweile Räumungsklagen ein. Jetzt stehen eventuell die Kinder- und Jugendarbeit der Falken, soziale und politische Veranstaltungen und das Werderstraßenfest vor dem Aus.
Die Situation ist weiter ungewiss. Für die MieterInnen herrscht Unsicherheit, wie es weitergehen wird. Viele haben anwaltliche Beratung hinzugezogen. Das Warten auf die Entscheidungen der Gerichte sorgt für existenzielle Ängste, auch aufgrund der hohen Kosten.

Bezahlbare Wohnungen und Räume für Kinder- und Jugendarbeit müssen in der Südstadt erhalten bleiben. Setzen wir uns gemeinsam gegen die Verdrängung von Vielen aufgrund der Profitgier Einzelner zur Wehr. (Aus: Flugblatt zur Kündigung)

Bis zum Redaktionsschluss war die Situation noch unverändert. Das Amtsgericht Karlsruhe hat für Anfang Dezember einen Gütetermin angesetzt.

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