Stadtleben

Heißer Sommer

Parade, Ausstellung und (Theater-)Festival

Ein Signal für Gleichberechtigung und Vielfalt, Parade

Der Christopher Street Day ist mittlerweile in Karlsruhe etabliert und heute trotz vieler gesellschaftlicher Errungenschaften – darunter die Ehe für alle und den Beschluss für eine dritte Option – wichtiger denn je. In Zeiten eines Erstarkens der neuen Rechten – sowohl parlamentarisch als auch außerparlamentarisch – ist es wichtig, umso lautstarker für Toleranz und Gleichberechtigung einzutreten. In Karlsruhe wurde uns dies, im vergangenen Jahr deutlich vor Augen geführt, als der zeitgleich in Durlach stattfindende Neonaziaufmarsch „Tag der deutschen Zukunft“, seinen Schatten auf den CSD warf. Die homo-und transfeindliche Gruppe, um die „Demo für alle“ machte zudem Halt vor dem Verfassungsgericht. Gemeinsam mit dem Feministischen Kollektiv Karlsruhe e.V. organisierten wir eine Gegenkundgebung, um ihre hasserfüllten Parolen zu übertonen.

Dieses Jahr werden wir uns umso stärker dafür einsetzen, dass die Situation von LGBQTI* in Deutschland und weltweit mehr Aufmerksamkeit in der politischen Diskussion bekommt. DIE LINKE war in der Vergangenheit stets beim CSD präsent und wird dieses Jahr mit eigenem Paradewagen teilnehmen. Außerdem werden wir am 01.06.18 eine Veranstaltung mit MdB Doris Achelwilm, queerpolitische Sprecherin unserer Bundestagsfraktion, und am 08.06.18 einen Filmabend zum Thema veranstalten. Für uns bleibt klar: DIE LINKE setzt sich für die Gleichberechtigung aller Lebensweisen ein. Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ist gesellschaftliche Realität. Wir unterstützen alle Schritte, die dabei helfen, mit der staatlichen und gesellschaftlichen Heteronormativität und der Zweigeschlechtlichkeit als Norm zu brechen – denn Liebe kennt kein Geschlecht und keine Grenzen. Wir freuen uns darauf, euch bei den Veranstaltungen und am 02.06.18 auf der Straße zu sehen!

Serena Schmidt

Open Borders – Umbrüche und Aufbrüche, Ausstellung

Generationen zwischen 1968 und heute sind im Kampf für Gleichberechtigung und Freiheit auf die Straße gegangen. Wie blickt die heutige Generation von Künstlerinnen und Künstlern auf aktuelle Umbrüche in ihrem Land, wie findet der Aufstand für Gleichberechtigung von Hautfarbe, Geschlecht und sexueller Orientierung heute statt? Der Bezirksverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Karlsruhe e.V. BBK Karlsruhe präsentiert, im Rahmen der Europäischen Kulturtage 2018, Arbeiten, die sich auf interdisziplinäre und experimentelle Weise mit aktuellen gesellschaftlichen Konflikten auseinandersetzen und Fragen stellen nach dem demokratischen Potential unserer Verhältnisse.

Die Ausstellung findet vom 22.04.-13.05.2018 in der Orgelfabrik statt. Sie richtet sich an ein Publikum, das sich mit den Begriffen Freiheit und Gerechtigkeit auseinandersetzen will. Dabei werden, heute in Europa relevante Auseinandersetzungen, seien es Fragen der Geschlechtergerechtigkeit, Flüchtlingssituation, Queer Rights, Rassismus oder Wohnungsnot thematisiert. Durch die Einladung der Künstler*innen nach Karlsruhe, werden  Dialog und Vernetzung durch persönliche Begegnungen ermöglicht.

Gezeigt werden junge künstlerische Positionen zum Thema «Revolutionäre Umbrüche» aus Karlsruhe und seinen Partnerstädten Nancy, Nottingham, Timisoara, Krasnodar, Halle/Saale. Die Auswahl der Arbeiten trifft eine Fachjury unter Beteiligung des BBK, des Badischen Kunstvereins, des ZKM Karlsruhe, der Städtischen Galerie und der Kuratorin. Zur Ausstellung wird ein zweisprachiger Katalog auf Deutsch und Englisch erscheinen.

Kuratorin: Lisa Bergmann; Verantwortliche BBK: Beate-Marie Busch

 7 Tage sind nicht genug, Festival

Kunst, Kultur, Philosophie, die Aufklärung, die menschliche Mündigkeit – Errungenschaften, die mutige Menschen, nicht selten unter Aufopferung ihres Lebens, gegen die Deutungshoheit der Religionen und Macht der Kirchen errangen. Die Auseinandersetzung der Vernunft, die wiederentdeckte Philosophie des Altertums, nach dem dunklen Kirchenzeitalter ist eigentliche Grundlage der Demokratie – nicht religiöse Dogmen. Und heute, im Angesicht des, durch Wissenschaft erbrachten technischen Fortschritts in Medizin, Kommunikation, Mobilität, stehen religiöse Deutung, nebst abgrenzender „abendländischer“ Verherrlichung, im politischen Alltag wieder im Vordergrund.

„There is something infantile in the presumption that somebody else has a responsibility to give your life meaning and point… The truly adult view, by contrast, is that our life is as meaningful, as full and as wonderful as we choose to make it… More generally… one of the truly bad effects of religion is that it teaches us that it is a virtue to be satisfied with not understanding.“ Richard Dawkins, The God Delusion

Höchste Zeit, dass humanistische und wissenschaftliche Standpunkte herausgestellt werden. Das interdisziplinäre Festival „7 Tage sind nicht genug“ widmet sich der Faszination und dem Staunen über die Welt auf wissenschaftlicher, philosophischer und künstlerischer Ebene. Von März bis September 2018 sollen so der Blick auf die Schönheit der Realität gestärkt und eine Brücke zwischen verschiedenen Disziplinen geschlagen werden. Anlass für die Wahl des Themas, ist der Gemeinderatsbeschluss, die neu entstehenden unterirdischen Straßenbahnstationen in Karlsruhe, mit biblisch inspirierten Wand-Gestaltungen, unter dem Titel „Genesis – 7 Tage des Herrn“ auszustatten. Organisiert wird es von der Giordano-Bruno-Stiftung gemeinsam mit dem ZKM (Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe), Science Slam Karlsruhe, dem Institut für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen, dem Förderverein Science & Technologie e.V. und dem IBZ (Internationales Begegnungszentrum Karlsruhe).

„The feeling of awed wonder that science can give us is one of the highest experiences of which the human psyche is capable. It is a deep aesthetic passion to rank with the finest that music and poetry can deliver.” Richard Dawkins, Unweaving the Rainbow

Die Vielfalt der Welt, die Schönheit der Natur, die Komplexität der Technik verlieren durch ihre Erklärung nicht an Wert. Vielmehr gewinnen sie an Faszination.

 

Wovon wir träumen – Was wir begehren, Theaterfestival

Mitmachen ist angesagt, wenn vom 29.06 bis 01.07.18 das Jugendtheaterfestival in Rastatt spielt. Organisiert wird es vom „Jugendtheater Rastatt“, das gleichzeitig sein 10-jähriges Jubiläum und die Neugründung als eigenständiger Verein „Phoenixtheater Rastatt, e.V.“ feiert.

Das Festival, mit der Jubiläumsgala am 28.06 verspricht Rück- und Vorausblicke und regen Austausch. Vielfalt, ist das Stichwort – auf den Brettern die sie bedeuten und der Welt – wenn verschiedene Theatergruppen und das Publikum aufeinandertreffen.

Vor allem Jugendlichen soll das Theater, als geschützter Raum des sozialen, kulturübergreifenden Miteinanders, in welchem jedeR mitarbeiten kann, nahe gebracht werden.

Das Programm hält vier Aufführungen,  abgerundet mit gemeinsamen Nachbesprechungen, Workshops und Impro-Spielen, gemeinsames Essen und Feiern bereit. Jugendtheatergruppen sind gefragt, das Festival mit ihrer Inszenierung zum Motto „Wovon wir träumen – Was wir begehren“ zu bereichern. Bei der Auswahl stehen Vielfalt, Inklusion und Interkulturalität im Vordergrund.

Unterkunft, Frühstück und Abendessen, die Bühne und ein Grundstock an Technik werden gestellt. Neben darbietender Mitwirkung, ist Mitarbeit bei Verpflegung, Schlafplatzfürsorge, Werbung und vielen anderen Aufgaben willkommen.

Darüber hinaus ist das Festival auf Fördergelder und Spenden angewiesen, um die Gesamtkosten von rund 10.000 Euro zu stemmen. Dank Unterstützung der Stadt und der Bürgerstiftung Rastatt, dem Landesverband für Amateurtheater BW und weiteren Sponsor*innen, konnte bereits gut die Hälfte eingeworben werden. Weitere Spenden sind herzlich willkommen. Der Verein freut sich zudem über Fördermitgliedschaften.

Bewerbt euch bis zum 15.04.18, unterstützt, kommt – damit es im Juni heißt: Scheinwerfer an. Vorhang auf. Tamtam.

Für ausführliche Informationen zu Festival und Verein und Bewerbung, wendet euch an Jacqueline Frittel (Festivalleitung), unter: leben-ohne-maske@posteo.de

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht

*