„Wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte!“, so hatte einst Lenin über den revolutionären Impetus der Deutschen gelästert. Am 1. Mai 2017 – 100 Jahre nach der Oktoberrevolution – schien es dann so weit zu sein: Schlange stehen, Eintritt zahlen – Kampftag der Arbeiter*innenklasse im Karlsruher Stadtgarten! Satte zehn Euro – eine Folge der lokalen Spar- und Kürzungspolitik – musste berappen, wer nach 12 Uhr das Fest des DGB besuchen wollte. Eine Klasse für sich, möchte man meinen, leider so ganz ohne Revolution.
Freilich ist die Lesart der Organisatoren eine andere: Erstens sei der Besuch des „politischen“ Teils der Veranstaltung weiterhin kostenfrei gewesen. Gemeint ist hiermit die Kundgebung auf der Seebühne. Und zweitens hätte es in diesem Jahr keine Zäune gegeben, die das DGB-Fest vom Rest des Zoos abtrennten.
Wie auch immer: Ein Geschmäckle bleibt allemal. Und wenn schon keine Revolution, dann bitte auch keine Wiederholung des Eintritt Nehmens