Es begab sich zu einer Zeit, als Karlsruhe einer feministischen Wüste glich, dass sich eine Gruppe junger Frauen* zusammenschloss, um diese Ödnis in eine blühende feministische Oase zu verwandeln. Und so entstand anno 2015 das erste Karlsruher Lady*fest.
Gegenbewegung zu Männerdominanz
Aber.was ist ein Lady*fest eigentlich? Und warum brauchen wir das überhaupt in Karlsruhe? Das erste Lady*fest fand 2001 in den USA statt. Patin dafür stand die Riot-Grrrl-Bewegung, die sich Anfang der 90er-Jahre von dort ausbreitete. Riot Grrrl entstand als Gegenbewegung zu der in vielen Bereichen von Männern dominierten Musikszene und bot Frauen nicht nur als Musikerinnen eine Bühne, sondern schuf auch vorher fehlende Safer Spaces. Der Fokus auf do-it-yourself und von Frauen* geschaffene Kunst und Kultur findet sich wieder in Lady*festen. Wir möchten uns bewusst mit der Kritik an den Riot Grrrls und anderen Lady*festen auseinandersetzen, dass nur eine privilegierte weiße Mittelschicht angesprochen wird. Bei unserem Lady*fest thematisieren wir nicht nur Sexismus, sondern auch andere Diskriminierungsformen wie Rassismus oder Klassismus und betrachten diese aus einer intersektionalen Perspektive.
Zweite Auflage im September
Dieses Jahr soll unser Lady*fest vom 23.-25. September stattfinden. Geplant ist unter Anderem: Critical-Whiteness-Workshop, Zines selber gestalten und basteln, queere Familienmodelle, Picknick mit geflüchteten Frauen, Diskriminierung von Transpersonen im Gesundheitssystem, feministische Psychiatriekritik und Roller Derby. Oder auch ganz anders.
Denn das Lady*fest soll nicht nur das Patriarchat ins Wanken bringen, sondern auch Spaß machen. Mit Empowerment von Menschen mit (Mehrfach-) Diskriminierung, Austausch und Vernetzung wollen wir eine Wohlfühlatmosphäre schaffen, in der eins Neues ausprobieren und selber Räume gestalten kann. Mit unserem Fest wollen wir alten Hasen neue Perspektiven eröffnen und Neueinsteiger*innen für intersektionalen Feminismus begeistern.
Im letzten Jahr fand das Lady*fest im Studierendenzentrum Z10 statt. Im Garten war Raum für VoKü-Essen und um sich zu unterhalten. Drinnen warteten Vorträge zu interessanten Themen wie Asexualität, Mutterschaft oder Teenage Feminism, sowie Workshops zu alternativer Menstruationshygiene, Sexarbeit oder der Dekonstruktion von Gender (dem sozialen Geschlecht).
Mitstreiter*innen gesucht
Dieses Jahr sind wir auf Suche nach einem barrierefreien Veranstaltungsort. Zurzeit besteht unser Organisationsteam leider nur aus wenigen, wenn auch sehr engagierten Mitstreiter*innen. Über neue Perspektiven, insbesondere von Personen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind, und Unterstützung im Orga-Team freuen wir uns . Falls ihr es gar nicht erwarten könnt, dass es endlich September wird und ihr mit Glitzer und Flausch um euch werfen könnt, kommt entweder zu unserem Plenum oder zu einer anderen Veranstaltung, z. B. der Frauen*diskussionsrunde, dem Feminismuskino in der Kurbel oder genießt am 28.05.16, beim Karlsruher Christopher Street Day, einen Cupcake bei uns . Aktuelles zum Lady*fest und Interessantes rund um feministische Themen findet ihr auf unserer Facebookseite oder unserem Tumblr. Aus dem Organisationsteam 2015 wurde schließlich das Feministische Kollektiv Karlsruhe, das sich auch dieses Jahr wieder freut, zusammen mit euch Feminismus kreativ zu feiern.
[…] in dieser Gesellschaft mit Diskussionen, Vorträgen und dem Lady*fest zu beschleunigen. Das Lady*fest findet nach 2015 in diesem Jahr vom 23. Bis zum 25. September zum zweiten Mal in Karlsruhe […]